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24.01.2025
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Tag 13-17 – Diesmal wird es länger
Ich hatte im Hostel in Punta del Diablo kein WLAN – daher … ein längerer Text – mit einem ganz typischen Andrea-Erlebnis in einer Stress-Situation :-) und vielen kleinen Nettigkeiten. Die letzten Tage waren ... rustikal.
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Das Ende des 12. Tages war sehr nett – wir sind in einen Park – Parque Rondo – gefahren und haben Mate getrunken und Tortas Fritas gegessen. Gefühlt war halb Montevideo auch in diesem Park um Mate zu trinken. Das ist eine der Möglichkeiten, seinen Abend mit Freunden zu verbringen, ohne viel Geld auszugeben. Und unter Freunden wird der Mate auch noch geteilt.
Die Mädels haben mich dann gegen 22 Uhr wieder nach Hause gebracht, weil ich am nächsten Morgen ja früh los musste (zählt das schon als Andrea-Erlebnis?) und sind dann noch auf ein Bier irgendwo hin. Daniela – meine Gastgeberin – kam wohl sehr sehr spät nach Hause, denn sie war immer noch in den Klamotten vom Abend, als sie mich morgens – direkt nachdem ihr Wecker geklingelt hatte – verabschiedete :-)
Tag 13
Ich hatte mich abgesichert. Bernhard und Yvi haben mich um 10.30 ihrer Zeit per Whatsapp geweckt – aber ich war (vor lauter Panik zu verschlafen) schon wach. Aber besser man hat als man hätt‘. Dann bin ich ganz gemütlich zum Terminal per Uber getuckert und war ausreichend früh da. Also viel zu früh. Aber .. besser man hat, als man … eh schon wissen.
Ein Sitzplatz oben in der ersten Reihe machte die – eigentlich eher langweilige – Fahrt dann doch interessant. Zwischen Montevideo bis nach Atlantida kam ein Haus nach dem anderen. Aber keine schönen Gegenden. Gesichtslos mehrheitlich. Teilweise arme Hütten, teilweise Hochhaus-Siedlungen. Und dann folgte das Nichts der Fincas, dass ich schon aus Argentinien kenne. Wiesen mit vereinzelten Rindern, soweit das Auge reicht. Gefühlt habe ich 2 Stunden kein Dorf gesehen – nur ganz viele Baustellen auf der Straße. Merke: in Uruguay werden Brücken repariert. Und die haben viel mehr Brücken, die kapputt sind, als Dresden :-) . Immer wieder musste der Bus an Baustellen langsam werden, aber wir kamen auf die Minute pünktlich in Punta del Diablo an.
Und dann kam die erste Überraschung: in dem Dorf gibt es keine Strassen, nur Pisten. Die Busstation ist … einfachst. Strassenschilder? Keine gesehen. Taxi? Fehlanzeige. Nur ein Collectivo, das nicht in meine Richtung fuhr. Eine junge Frau verhalf mir dann – per …
… Andrea-Erlebnis #13 doch zu einer Fahrt zum Hostel. Denn sie wurde von Freunden abgeholt und als sie merkte, dass ich Probleme hatte ein Taxi zu finden, nahmen sie mich einfach mit. Auch wenn sie sich dort nicht auskannten – mithife von Google-Maps und Menschen auf der Strasse fanden wir die Casa Epica. Und jetzt wurde es … sehr rustikal. Aber ok. Punta del Diablo ist ein Hippy-Dorf und Casa Epica hat sehr viele, sehr viel jüngere Gäste. Oh Gott, bin ich eine Oma geworden. Aber egal.
Ich wurde herzlich aufgenommen, aber dann kam es zur nächsten Überraschung. Als ich zahlen wollte. Denn … sie nahmen nur Dollar oder Pesos – Kreditkarte ging nicht und Euro wechseln auch nicht. Im ganzen Dorf gibt es KEINE – in Zahlen NULL 0 – Wechselstube, Bank oder ähnliches. Vielleicht tauscht ja der Supermarkt … Ähm. Houston, wir haben mal wieder ein Problem.
Ich bin dann erst mal an den 1. Strand – heute Abend soll Regen kommen – und ich wollte mich wenigsten ein bißchen umschauen. Das habe ich dann gemacht und bin über die verschiedenen Strände bis zum „Zentrum“ des Dorfes gekommen, das am Strand liegt. An den Bars fragte ich nach Wechselmöglichkeiten … bekam als Antwort immer „Das ist schwierig“ - bis ich Paz traf. Eine junge Frau aus Argentinien, die meinte, wir finden eine Lösung. Nur hatte sie leider die Bar erst vor kurzem eröffnet und hatte kaum Bargeld. Aber dank der Kreativität des Universums kam es dann zu
Andrea-Erlebnis #14 Sie kannte meine „Gastgeber“ - also die Besitzer des Hostels. Also bot sie mir an, das Geld für mich ans Hostel zu überweisen und mir den Rest – ich wollte 300 Euro wechseln – 200 brauche ich für die Übernachtungen – bar zu geben. Das hätte auch direkt geklappt, wenn zwischen Romi aus dem Hostel mit der sie Whatapps-Messages diesbzgl. austauschte und mir bzlg. der Höhe keine Unterschiede bestanden hätten. Die musste ich erst mal im Hostel klären – was problemlos ging. Am nächsten Tag würde ich das dann so machen nur kam leider das Wetter dazwischen. Dazu später mehr.
Kann sich das jemand vorstellen. Eine Ausländerin hat ein Wechselproblem und ein lokaler Wirt überweist die Hotelkosten und versorgt sie noch mit Devisen? Das lässt meine Phantasie für Österreich oder Deutschland einfach nicht zu.
Als ich ins Hostel kam, war eine Gruppe Argentinier angekommen und genoßen ihr Mittag/Abendbrot. Musiker, die hier auftreten werden. Das führte gleich zu
Andrea-Erlebnis #15, denn ich wurde zum Essen eingeladen. Grillfleisch, Brot und natürlich Mate zum Abschluß. Es kam wieder sehr gut, dass ich mein „eigenes“ Mate-Geschirr habe :-). Nach einem netten Abend bin ich ins Bett gefallen, habe aber nur wenig geschlafen, da in der Bar unten Musik spielte. Naja – um zwei Uhr war dann Ruhe.
Tag 14
Ich schlief aus, blieb im Bett und das lange. Denn: Es regnet. Es regnet den ganzen Tag. Aber mit einem guten Buch, zwei Katzen und einer Hängematte lässt sich auch ein Regentag im Hippy-Dorf gut überstehen. Und wenn man dann im Hostel auch noch tolle Mitgäste sind, kocht man zusammen, isst man zusammen und genießt die Zeit.
Zwei Motorradfahrer sind auch noch angekommen – einer davon ist fast Profi-Koch und der Gemüse-Eintopf schmeckte super lecker.
Bis auf Romi – der das Hostel zu gehören scheint – sind alles Argentinier. Einfach nur nett.
Die Musiker proben während wir kochen und es herrscht super Stimmung – auch wenn ich maximal ¼ verstehe. Aber der Tag vergeht ganz entspannt und ich habe auch Zeit das alles aufzuschreiben. Morgen werde ich dann wieder an den Strand gehen und mithilfe von Paz meine Rechnung zahlen. Morgen soll der Regen vorbei sein. Sagt die Wetter-App. Ich hoffe, sie hat recht.
Dinge, an die man sich hier gewöhnen „muss“. Zwei Motorradfahrer kommen als Gast – eine kocht für alle 14, die wir grade hier sind. Man wirft zusammen, was da ist. Der andere ist handwerklich begabt und repariert, die Wasserzufuhr zum Waschbecken in der Küche. Da tröpfelte es nur. Jetzt fließt es wieder. Aber auch: für die Zimmer gibt es keine Schlösser – sie sind immer auf. Ich laufe da anfangs etwas „unrund“, weil ja mein Pass und Kreditkarte im Zimmer sind. Aber scheiss drauf, when in Rome, do as the romans do. ALLE Zimmer haben keine Schlösser und die Argentinier stört es auch nicht. Ansonsten ist alles sehr … rustikal. Aber warm freundlich und herzlich.
Tag 15 – Dienstag
Ich mache meinen Morgenspaziergang zum Terminal um das mit der Weiterfahrt für Donnerstag zu klären, kaufe dann auch gleich das Ticket. Sicher ist sicher. Zumindest bis San Carlos. Wie es von dort weitergeht, werde ich sehen – aber ich nehme den frühen Bus, so dass ich dort viel Zeit für die weitere Organisation habe.
Dann gehts nach dem „großen Frühstück (4 Scheiben Baguette mit Butter und Marmelade plus Kaffee) mit zwei der Argentinier an den Strand. Luxus – sie fahren mit Auto. Dort treffen wir den Rest der Band(e), die sich Aras nennt und heute abend ihren ersten Auftritt hat. In einer anderen Bar – wo wir aber alle hingehen werden. Morgen haben sie dort ihren zweiten Auftritt, d.h. die Chancen, dass ich von Mittwoch auf Donnerstag halbwegs schlafen kann, weil n icht im Hostel musiziert wird, sind groß. So nett das ja ist – alte Damen haben andere Schlafbedürfnisse als die Musiker, die morgens fühestens um 10 aufstehen und bis 2 uhr nachts Party machen.
Ist so.
Jetzt geht‘s ins Zentrum, um endlich mal meine Finanzen zu klären.
In „meiner“ „Wechselstube“ am Strand – sprich dem Restaurant von Paz – bekomme ich dann endlich Pesos für meine Euros und kann das Hostel bezahlen. Dass ich meine Mitbrot (Mittag plus Abend-essen) bei ihnen konsumiere war klar. So was von nett.
Danach gehe ich den Strand lang und durch die Gassen des Dorfes. Viel gibt es hier nicht. Aber das, was es gibt ist … das, was man überall bekommt. Schade. Nach und nach streune ich zum Hostel zurück.
Ein netter Abend mit den Mädels vom Hostel, den beiden Motorradfahrern und Mariano – einem weiteren Gast. Eine heftige politische Diskussion konnte ich denen nicht ersparen. Als eine der Mädels damit kam, dass Musk den Hitler-Gruß gezeigt habe, bin ich leicht ausgezuckt und habe ihnen einen kurzen aber deutlichen Vortrag gehalten. Der aber auf positive Resonanz stieß – fast alle waren wohl auch ungeimpft und hatten Verständnis für politische Lügen. Dann wurde es aber wieder gemütlich: Karaoke-Singen (ohne mich), ein wenig Tanzen (mit mich) und dann hau ich mich aufs Ohr. Den Life-Auftritt der Band schenke ich mir … Funk ist nicht das meine … und der Gedanke an eine halbwegs ruhige Nacht … ist schon sehr verlockend.
Tag 16
Um 2 Uhr wurde es wieder laut – die Musiker kamen von ihrem Gig zurück. Aber so ist das Hostel-Leben eben. Damit ich nicht ganz fertig von der Reise zurückkomme, gönne ich mir für die 5 Tage in Colonia ein Hotel. Mit Pool. 10 Minuten von allem entfernt – Strand, Altstadt, Busbahnhof. Mit Pool – hatte ich das schon erwähnt? Und Whirlpool. Ein Tag Arbeit – und die 5 Tage sind bezahlt. Was solls. Ich bin halt schon ein altes Mädchen und möchte ein bißchen ausruhen, bevor es zurück auf den Flieger geht. Luxus? Ja. Luxus. Aber es gab kein vernünftiges AirBnB im Zentrum. Und diese langen Märsche bis ich zum Strand … empfinde ich langsam als etwas anstrengend.
Aber morgen geht es erst mal ins Inland nach Minas – und heute werde ich noch einen langen Spaziergang zum Faro machen. Das sind einige km – dem Sonnenhut von Claudia sei gedankt.
Ganz bis zum Faro schaffe ich es nicht. Es ist einfach zu heiß. Viel zu heiß. Unterwegs quatsche ich eine Frau an, da meine Wasserflasche leer ist. Kein Problem, sie füllt sie mir wieder auf. Als ich am Strand ankomme, nach ca. 1 Stunde sehe ich, dass es ca. noch mal 30 minuten durch die pralle Sonne bis zum Faro sind. No way.
Also langsam am Strand entlang zurück zum „Zentrum“. Was mir auffällt: egal wo ich lang gehe, überall sind Häuser zu vermieten oder zu verkaufen. Und das jetzt in der Hochsaison. Gefühlt – nach den Autos vor den Hütten und den Schildern – beträgt der Leerstand weit über 50%. Weit darüber. Kein Wunder bei den Preisen.
In der Strandbar, in der ich eine verdiente Pause machen (endlich Schatten) kostet ein Refresco 3 Euro – also eine Limonade, Pepsi oder sowas. Kaffee 4 Euro. Den Muschelsalat konnte ich mir aber nicht verkneifen. Mit Blick auf Surfer. Mein großer Zeh erinnert sich an die Surfer-Wellen von Puerto Escondido. Später gab es dann noch ein Eis – zwei Kugeln fast 4,80 Euro – das aber wenigstens sehr gross und sehr gut war. Und einen Cafe con Leche bei Paz – meiner „Wechselstube“. Langsam bin ich dann zurück zum Hostel geschlichen - es war nämlich heiß, hatte ich das erwähnt? - und habe mich in die Hängematte geworfen. Zu viel mehr war ich nicht in der Lage. Zwischendurch mal ein bißchen auf Facebook rumgechattet – mit dem Handy komme ich ja ins Netz und auf meinem Reisehandy ist ja eh der ganze Müll drauf …
Apropos Handy-Müll. Ich kann inzwischen nachvollziehen, wieso sich die Menschen so leicht auf diese Apps einlassen. Es ist einfach zu bequem. Ich habe mich verlaufen? Google-Maps zeigt mir die kürzeste Route. Ich brauche ein Taxi? In 5 Minuten ist in den Städten ein Uber verfügbar (hier draußen nicht). Die weitere Route planen ohne WLAN ? Kein Problem, mit Urubus, AirBnB und Booking am Handy … weiß man immer, wie es weiter geht. Visa-Anfragen kann ich auch am Handy bestätigen – nochmals danke an Thorsten und meine Bank – so dass man eigentlich nichts weiter braucht. Da stört dann eben die Facebook-App auch nicht weiter – der Kontakt mit der Heimat reißt nicht ab. Telegram sowieso – aber nur mit wenigen und – NATÜRLICH – whatsapp. Das hat hier jeder.
Man kann süchtig nach dem Handy werden. Besonders wenn man – also ich – zwischendurch dann doch längere Zeit allein ist.
Morgen ist wieder Reisetag. Das wird wieder „aufregend“. Bis San Carlos habe ich mein Ticket schon und hoffe, dass es von dort problemlos weiter nach Minas geht. Jetzt werde ich gleich mal packen.
Tag 17 - morgens sehr früh aufstehen. Seufz. Aber das Taxi kam pünktlich - und der Reisetag beginnt. |
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