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18.01.2025
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Tag 12 und 13 – Montevideo #2 Die leichtere Fahrt nach Punta del Diablo war der Hauptgrund erst mal wieder zurück nach Montevideo zu fahren. Außerdem: da es morgen heftiger soll, ist es schon gut von einem Busterminal aus zu starten und nicht an der Überland-Strasse im Regen auf den Bus warten muss. |
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Aber auch die Fahrt retour und die letzten zwei Tage dort waren es wert.
Tag 12 begann mit Andrea-Erlebnis #12 Ich hatte gestern bei Claudia meine Rechnung gezahlt – und hatte ihr 100 Pesos – ca, 2.20 Euro – zu viel zu geben. Als sie sagte, sie müsse mir das zurückgeben, sagte ich, dass ich mich noch über eine Tasse kaffee am nächsten Morgen freuen würde. Sie kam dann mit einem ganzen Frühstück – Brötchen, Butter, Marmelade, frischgepresster O-Saft und … ja … Kaffee. Die spinnen die Uruguaner :-)
Per Taxi dann zur Bushaltestelle des Überlandbuses, wo mir eine sehr freundliche Frau erklärte, welchen Bus ich nehmen sollte (wusste ich zwar, aber …) Im Bus erklärte sie dem Fahrer, dass er mir rechtzeitig Bescheid geben müsse, damit ich auch an der richtigen Haltestelle aussteige. Als er meinte „wenn ich es nicht vergesse“ kam von ihr „wir müssen auf unsere ausländer aufpassen“. Hm. In D oder AT undenkbar, WIE hilfreich die Menschen hier zu 99% sind. Es ist echt unpackbar.
Ich erreichte das Haus von Daniela ohne Probleme – dank Uber. Eine knapp 40-jährige IT-Spezialistin, die im Home-Office arbeitet. Nachdem ich mich vom Stress der Fahrt erholt hatte (mehr psychisch als physisch) bin ich dann auf gut Glück durch die Stadt gezogen. Am Strand entlang und dann zum Terminal – wo ich mir gleich mein Ticket für Sonntag morgen gekauft habe. Nein ich krieg kein KM-Geld. Als ich zurück bei Daniela war, hatte ich geschätzt 10-12km Fussmarsch hinter mir. Und bin noch mehr desillusioniert als schon vorher. Aber davon gleich mehr
Abends hatte ich dann Spaß mit ihren Freundinnen, die zufällig an diesem Tag um 21.30 zum Abendessen kamen. Diese Uhrzeiten sind für meinen Magen etwas unbekömmlich.
Was bei allen hier gut ankommt, ist die Tatsache, dass ich Mate trinke und meine „eigene“ Thermo und Tasse habe. Danke nochmals an die liebe Schneiderin, die mir dieses Geschenk gemacht hat. Aber so bin ich gleich gut integriert. Es hilft auch, dass ich immer besser spreche und ab und zu sogar lokale Begriffe einfließen lasse.
Tag 13 wandere ich den Strand in die andere Richtung entlang und kann jetzt sagen, dass ich gut 2/3 der Rambla Montevideos zu Fuß beschritten habe. Zurück ging es durch Quer- und Seitenstrassen der unterschiedlichsten Art – ein bißchen zeigen die Fotos.
Was mich wirklich hier schockt: die Einkommen sind niedrig, die Renten sind noch niedriger, die Preise sind IRRE hoch. Keine Ahnung wie die Menschen das machen. Ein Cappuchino heute 5 Euro, ein Eis 4 Euro. Rente einer ehemaligen Krankenschwester, die ich kennen gelernt habe: 20000 Pesos - keine 500 Euro. Die Armen, die man sehen kann - wenn man hinschaut, sind überall.
Aber gleichzeitig sieht man überall den westlichen Mist: queer-Flaggen, Erwachsene auf Rollern, Cola-Werbung, eAutos (Uruguay soll das Land mit den meisten eAutos sein), junge Menschen mit Blick aufs Handy und Ohrhörern, die teilweise wie die Linzer Smombies durch die Gegend stolpern, ab und zu Maskenträger. Wie bei uns. Und Tatoos. An fast allen denkbaren Körperstellen. Wie bei uns.
Zahnkliniken scheint es hier auch an jeder Ecke zu geben. Und Tierärzte bzw. Tier-Shops a la Fressnapf. Kaum freilaufende Tiere. Das ist nett.
Aber TROTZ der enorm freundlichen Menschen, denen ich immer wieder begegne, ist es irgendwie anders als bisher in Lateinamerika. Keine Ahnung warum. Das war in Paraquay und Nicaragua anders. Früher wurde der Mate eben „geteilt“ - Mate es para cumpartirlos. Der Pandemie sei dank, das wird nicht mehr gemacht. Jetzt rennt jeder mit seiner eigenen Thermo durch die Stadt. Immerhin. Es gibt noch Mate.
Mal sehen wie es weiter geht. Vielleicht bin ich ja einfach nur alt - ähm älter - geworden. Heute abend wollen die Mädels (alle so zwischen 35 und 40) noch mal mit mir aus gehen. Und morgen früh geht es dann sehr früh los. Daher werde ich jetzt packen.
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