13.01.2025

 

Tag 6 & 7 – Dank meiner Klugscheißerei lande ich im Nichts …

Es ist aber ein schönes Nichts und ich bin ja gewöhnt am A… der Welt zu sein. Warum nicht in Uruguay. Aber von vorne.
 
Tag 6

Die Fahrt von Montevideo nach Atlantida verlief nahezu problemlos. Ich wunderte mich zwar, dass der Uber Fahrer mir nicht mit dem Gepäck half, aber als ich sah, wie alt er vermutlich war, wunderte es mich nicht mehr. Geschätzt deutlich über 70 … dagegen bin ich ja Jungspund.

An der Busstation fand ich die Abfahrt – und verstehe jetzt auch, warum es mehrere Terminals UND ein Zentralterminal gibt. Am Zentralterminal fahren die großen Busfirmen – vergleichbar mit Flixbus. An den kleinen Terminals fahren die Stadt- bzw. Regional-Busse, die an jeder Hunde-Hütte halten, dafür aber sehr günstig sind. Es war aber eine interessante Fahrt, nur als ich ankam war ich dort, wo mich der Bus rausliess etwas verloren.

Mithilfe meiner AirBnB-Gastgeberin und einem Taxifahrer fand ich die Unterkunft im Nirgendwo dann doch. Auch wenn sie beileibe nicht dort lag, wo ich annahm, dass sie liegen würde. Ähm.

Per Airbnb hatte ich mir eine Unterkunft nahe einer „Estacion“ bzw. „Terminal“ in Atlantida gesucht. Ich wusste zwar, es liegt außerhalb, aber … eben nahe der Busstation.

Nun, ich dachte, Gott lachte. Das Terminal bzw. die Estacion war der alte Bahnhof. Nur gibt es wohl schon seit Jahren keine Eisenbahn mehr hier (eine Entwicklung, die man in Deutschland wohl momentan auch angeht). Und bis zum Zentrum sind es von der Estacion zwischen 6 und 7 km. Allerdings sind es von der Unterkunft bis zur Bushaltestelle auch lockere 1,5km auf einer Staubpiste. Und ich bin eine Woche hier. Das wird … interessant.

Aber da ich die letzte Nacht in Montevideo aufgrund von idiotischen Motorradfahrern erst nach 4 uhr einschlafen – und aufgrund meiner inneren Uhr schon um 6 Uhr aufgewacht war, ist sowieso Erholung angesagt. Nur einkaufen fürs Frühstück wird kein Vergnügen.

Aber ich hatte wie üblich Glück. Meine „Gastgeberin“ Claudia hatte Besuch, der mich dann bis zur Estacion mitnahm, wo es einen Supermercado gibt. Die 1,5km retour …
… bin ich dann per Autostop zurückgekommen. Das ist normal hier.

Ansonsten wird es hier wohl sehr sehr ruhig und ich gehe früh ins Bett. Keine Ahnung wie ich die Tage zum Strand komme, aber ich will mich ja eh erholen.
Auch wieder weit gefehlt. Ich lerne Garciella und Soledad kennen. Zwei Frauen, die zum Wochenende hier sind – und sie nehmen mich nicht nur mit zum Strand sondern auch abends zum Essen.

Zählt das als Andrea-Erlebnis #9? Es muss ja nicht immer aufregend sein :-) Also dafür, dass ich hier im Nichts gelandet bin, bin ich zweimal sehr bequem unterwegs gewesen. Und es wurde spät. Sehr spät.

Der Strand ist hier echt unfassbar lang. Aber auch sehr sehr gut besucht. Wir sind ewig mit dem Auto entlang gefahren, bis es etwas ruhiger wurde. Aber klar. Hochsaison, Sommerferien und nur 50km von Montevideo entfernt, wo übrigens knapp die Hälfte der 3,x Millionen Einwohner lebt. Der Rest des Landes ist nur sehr dünn besiedelt. Während der Hauptsaison ist es dann am Strand eben voll. SEHR voll. Aber was solls. Besser als in Österreich durch Eis und Schnee stapfen :-)

Tag 7

Ich bin müde. Sehr müde. Außer in dem kleinen Pool und in die Hängematte mag ich nicht vor die Tür. Ich genieße die Ruhe, ein Hörbuch von John Grisham und das süße Nix-Tun. Essen gibt es auch im Airbnb, ich trinke Mate und tue nix.

Nur nach dem Abendbrot noch einen kurzen Spaziergang zu der etwas eigenwilligen Kirche – und das war es. Ach ja. Und diesen kurzen Bericht noch schreiben.

Bei der Freundlichkeit der Menschen hier fällt mir immer wieder ein: Uruguay ist ideal für Menschen, die an Lateinamerika interessiert sind, den Touristenrummel aber meiden wollen. Die Menschen hier sind SO freundlich und hilfsbereit, dass ich immer wieder irritiert bin. Auch wenn die Airbnb-Gastgeber eben keine Couchsurfer sind. Airbnb ist Geschäft. Ist so. Böse gesagt, Airbnb ist eben wie ein Hostel nur ohne Room-Service :-) Aber diese Gastgeberin ist auf jeden Fall viel freundlicher und kommunikativer als der letzte.



Ich werde eine Woche hier sein. Runterkommen. Einfach ein paar Tage im wesentlich Nix-Tun. Außer es ergibt sich etwas. Dann melde ich mich. Aber ansonsten nicht wundern, falls ich nicht schreibe. Liebe Grüße aus dem Nix.
 
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